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Unsere Kriterien für Regio-Lebensmittel

Als Welt- und Regionalladen führen wir neben Fairtrade-Artikeln aus aller Welt auch regionale Produkte. Doch was bedeutet “regional”? In einer Welt mit globalen Handelsströmen ist es gar nicht so einfach, das zu definieren. Außerdem haben wir ja auch noch andere Ansprüche: Fairness und Ökologie. Wir haben deswegen feste Kriterien entwickelt, die unsere regionalen Lieferanten und Produkte erfüllen müssen.

Wir legen großen Wert auf Transparenz. Damit Sie wissen, was Sie von unseren Regio- Lebensmitteln erwarten können, haben wir alle unsere Kriterien im Folgenden für Sie zusammengefasst. Zur Verdeutlichung sind viele Beispiele aufgeführt.

Wenn Sie Fragen haben – wir antworten gerne.

Allgemeines

Für jeden Regio-Lieferanten aus unserem Sortiment gibt es Muss-Kriterien und Soll-Kriterien: Jedes Muss-Kriterium muss erfüllt sein, möglichst viele Soll-Kriterien sollen erfüllt sein.
Und für jedes Regio-Produkt in unseren Regalen gelten zusätzlich die Produktkriterien. Hier gilt wieder: Muss-Kriterien müssen erfüllt sein, möglichst viele Soll-Kriterien sollten erfüllt sein.

Wenn also ein Lieferant die Kriterien erfüllt, sehen wir uns seine Produkte näher an. Nur die Produkte, die auch die Produktkriterien erfüllen, schaffen es ins Sortiment.

Als Region haben wir den Umkreis von rund 100 km um Kassel definiert, sie reicht also in Thüringen bis Nordhausen und Eisenach, in Hessen bis Fulda und Marburg, in NRW bis Meschede und Lippstadt, in Niedersachsen bis Hameln und Clausthal-Zellerfeld.
Als erweiterte Region haben wir den Umkreis von rund 150 km um Kassel festgelegt. Diese Grenze ist relevant für die Herkunft der Zutaten.

1. Kriterien für Lieferanten

Muss-Kriterien

  • Der Sitz des Lieferanten befindet sich in der Region (100 km um Kassel).
  • Der Lieferant muss transparent über seine Bezugsquellen, die Verarbeitung und seine Wirtschaftsweise informieren.
  • Die Mitarbeiter werden fair bezahlt.

 

Soll-Kriterien

  • Ökologisch orientiertes Wirtschaften
  • Ressourcenschonender Umgang mit Energie: Bezug von Öko-Strom, Maßnahmen für Energieeffizienz, Erzeugung regenerativer Energie, etc.
  • Verwendung ökologisch sinnvoller Produkte oder Materialien im Betrieb (z. B. Recyclingpapier, Pfandsystem für Verpackungen, Reinigungsmittel etc.)

z.B. setzt unser Lieferant „Saftmobil“ Pfandflaschen ein, die Firma „Berglandkräuter“     benutzt gebrauchte Kartons für den Versand

  • Bevorzugung ökologisch sinnvoller Prozesse (z.B. Transportlogistik, Reinigung)
  • Selbstverwaltung
  • Partizipationsmöglichkeiten für Mitarbeiter, Kunden..
  • gemeinsame Nutzung von Infrastruktur

     z.B. nutzen unsere Lieferanten „Saftmobil“ und „Röstrausch“ die gleiche             Transportinfrastruktur

  • Entscheidungsmodus “one man – one vote” (z.B. bei Genossenschaften)

     Dies ist z.B. beim Lieferanten „Rote Rübe“ / Kommune Kaufungen erfüllt

  • Kooperation mit anderen Betrieben: Kooperation statt Konkurrenz
  • Soziale Bewegung
  • Teilnahme an Netzwerken

z.B. ist Victor Hernández („Kassel-Honig“) Mitglied im Imkerverein Kassel

  • Durchführung sozialer Aktionen (Kultur, Bildung)
  • Organisation von Informations-Veranstaltungen (z.B. Tag der offenen Tür)

  z.B. bieten „Röstrausch“ und „Berglandkräuter“ Besichtigungen und     Vorführungen an

  • Spendenbereitschaft (sozio-kulturelle Projekte, ökologische Projekte)
  • Förderung Lebensqualität der Konsumenten (regenerative Energien, ökologischer Wohnraum)

z.B. geht ein Teil des Gewinns aus der Kassel-Konfitüre an den Verein Essbare Stadt e.V.

 

2. Kriterien für Produkte

 

Muss-Kriterien

  • Wertschöpfung:

Mindestens ein Herstellungsschritt erfolgt in der Region (100 km um Kassel)  (z.B. mindestens Portionierung und Verpacken. Reine Etikettierung oder Logistik würde    nicht ausreichen)

  • Zutaten:
  • Alle Lebensmittel außer Sortenhonig:
    • Mindestens 51 % der Zutaten stammen aus der erweiterten Region (150 km um Kassel). Z.B. Früchte bei Marmelade, Anteile in der Tee-Mischung..
    • Falls Teile der übrigen Zutaten aus dem Ausland stammen, müssen sie 100% Bio und / oder fair zertifiziert sein
  • Bei Sortenhonig:  100% der Zutaten stammen aus Deutschland. Warum der Sortenhonig eine Ausnahmestellung einnimmt, erfahren Sie unten.
  • Der Lieferant erfüllt alle Muss-Kriterien aus Abschnitt 1.

    Beispiele:

  • Die Brombeer-Marmelade von „Rote Rübe“ darf ins Sortiment, weil über 51% der Zutaten aus der erweiterten Region stammen (Brombeeren) und weil der Zucker, welcher aus dem Ausland stammt, bio-zertifiziert ist. Und weil „Rote Rübe“ die Lieferantenkriterien erfüllt.
  • Die Bio-Limettenmarmelade von „Rote Rübe“ ist nicht im Sortiment, denn weder die Limetten noch der Zucker stammen aus der erweiterten Region.

 

Soll-Kriterien

  • Umweltfreundlich angebaute Zutaten
  • Einsatz von Bio-Rohstoffen oder anders ökologisch sinnvoller Rohstoffe (z.B. Äpfel aus Streuobstwiesen)
  • ideal: Bio-Zertifizierung des Produktes

    trifft auf viele unserer Regioprodukte zu

  • ökologische Verpackung

  z.B. Pfandsystem bei fast allen „Saftmobil“-Produkten, sowie bei „Röstrausch“-    Großpackungen

  • Allgemein:
  • Bestandteile aus dem außereuropäischen Ausland: fair zertifiziert oder vom Weltladen-Dachverband anerkannter Lieferant

z.B. wird der Mangoanteil aus unserem Apfel-Mango-Saft von unserem Fairtrade-Lieferanten dwp bezogen

  • Bestandteile aus sozial unterstützenswerten Quellen, z.B. Kasseler Werkstätten, Hephata…

  z.B. bezieht „Berglandkräuter“ einige Kräuter von Hephata

Warum die Ausnahme bei Sortenhonig?

Bienenvölker, die gezielt bei der Bestäubung einer regionalen, aber zeitlich sehr konzentriert stehenden Tracht eingesetzt werden, wie z.B. zur Kirschblüte in Witzenhausen und zur Rapsblüte, sind nach dem Abblühen weitgehend “arbeitslos”. In der Region existieren nicht genügend Folgetrachten, die die nun zahlreichen Bienen bearbeiten könnten. Deswegen werden Bienen in andere, zeitlich folgende Trachtgebiete gefahren (“Wandern”). Auf diese Weise werden Sortenhonige hergestellt und die Bienen bis zum Herbst beschäftigt. Unter der Voraussetzung, dass im Jahreszyklus des Bienenvolkes mindestens ein Trachtgebiet in der Region bestäubt wird, akzeptieren wir diese Vorgehensweise und führen auch die Sortenhonige aus entfernteren Gebieten als regionale Produkte.

Der Transport der Völker muss artgerecht erfolgen und darf maximal 3 Stunden dauern. Sämtliche weiteren Arbeitsschritte bei der Honiggewinnung (Schleudern…) müssen allerdings in der Region (100km um Kassel) stattfinden.