Pressemitteilung der Stadt Kassel vom 18.09.2023
Stadt Kassel wirbt in „Fairer Woche“ um weitere Unterstützung auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“
Den Beschluss, Fairtrade‐Stadt werden zu wollen, hatten Magistrat und Stadtverordnetenversammlung Ende 2021 gefasst. Ziel ist es, eine breite Öffentlichkeit für den Fairen Handel zu schaffen und ihn in der Stadtgesellschaft zu verorten. In der am Freitag, 15. September, bundesweit gestarteten „Fairen Woche“ (bis 29. September) wirbt die Stadt um Mitstreitende, um das gesteckte Ziel bald zu erreichen.
Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller liegt die Kampagne sehr am Herzen: „Fair zu handeln und menschenwürdig miteinander umzugehen sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Schaut man sich den Welthandel an, ist dem leider mitnichten so. Als Stadt Kassel möchten wir unseren Hebel nutzen, um den Anteil fair gehandelter Produkte zu erhöhen. Dazu möchte ich Sie einladen: Werden Sie als Verein, Restaurant, Unternehmen oder sonstige Einrichtung Mitglied unserer Fairtrade-Town-Kampagne!“
Schon jetzt sind im Handel, bei Vereinen und Institutionen in Kassel vereinzelt fair gehandelte Produkte im Angebot und Gebrauch. Till Lautenbach, stellvertretender Leiter der tegut- Filiale Marbachshöhe, sagt über die Motivation: „Wir führen Fairtrade Produkte aus dem Grund, weil wir den Wohlstand, den wir hier in Europa haben, in die ganze Welt transportieren möchten.“
In den letzten Monaten haben sich weitere Unternehmen, Restaurants, Schulen und andere Institutionen für die Fairtrade-Town Kampagne gemeldet. Nun erhalten sie im Rahmen der Fairen Woche 2023 (15. bis 29. September) einen Aufkleber, um ihr Engagement sichtbar zu machen. Außerdem ist geplant, alle Unterstützenden in einen „Fairen Einkaufs-Guide“ aufzunehmen, welcher im nächsten Jahr erscheinen soll.
Jasmin Ohlendorf (Renthof Kassel) ist aktives Mitglied der Fairtrade-Town Steuerungsgruppe und stellvertretende Vorsitzende des DEHOGA Bundesausschusses für Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit. Sie sagt zur Kampagne: „Aktuell ist es leider noch nicht überall selbstverständlich, dass die Produzierenden von Lebensmittel, Textilien und anderer Produkte fair bezahlt und behandelt werden.“
Christine Hofmann, Einrichtungsleiterin der Kita Harleshausen II und erste Faire Kindertagesstätte in Kassel, ist überzeugt: „Es ist wichtig, auch unseren Jüngsten von Anfang an einen fairen und nachhaltigen Konsum nahezubringen und sie auf ein Leben in unserer globalisierten Gesellschaft vorzubereiten. Gemeinsam lernen wir die Vorteile des Fairen Handels kennen und beginnen, die Welt als Eine Welt zu verstehen.“ In der Kita bereichern die unterschiedlichen Projekte wie fairer Handel, Umweltschutz und Chancengleichheit den pädagogischen Tagesablauf und Alltag gleichermaßen.
Um in den Unterstützer-Kreis aufgenommen zu werden, müssen mindestens zwei Produkte aus fairem Handel zugänglich gemacht werden (also zum Verkauf anbieten oder im Betriebsablauf nutzen). Bei den Vereinen, Glaubensgemeinschaften und Bildungsträgern findet außerdem einmal jährlich ein Bildungsangebot zum Fairen Handel statt.
Nadine Zollet, Projektkoordinatorin für „Fairtrade-Town Kassel“: „Viele Menschen setzen sich damit auseinander, wie und wo Herstellungsprozesse stattfinden und konsumieren bereits bewusster. Die Kampagne bietet eine Möglichkeit, über unser Konsumverhalten ins Gespräch zu kommen und zu zeigen, wie wichtig es ist, dort wo möglich, auf faire Produkte umzustellen“.
Hintergrund: Der Titel einer „Fairtrade‐Town“ wird zunächst für zwei Jahre vergeben. Der federführendende Verein Fairtrade Deutschland e.V. überprüft dazu fünf Kriterien. Danach muss es in Kassel unter anderem 31 Einzelhandelsgeschäfte und 16 Gastronomie‐Betriebe geben, die Fairtrade‐Produkte anbieten. Außerdem sollen sich mindestens je zwei Schulen, Glaubensgemeinschaften und Vereine an dem Projekt mit eigenen Bildungsaktivitäten und Produktvermarktung beteiligen. Auch die Stadtverwaltung soll auf fair gehandelte Produkte zurückgreifen.
Pressekontakt: Victor Deutsch
Foto: © Stadt Kassel; Fotograf: Florian Broschart
Christine Hofmann, Einrichtungsleiterin der Kita Harleshausen II und erste Faire Kindertagesstätte in Kassel, klebt den Unterstützer-Aufkleber der Kampagne an die Eingangstür der Kita.
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