Schon gewusst? Neben drei Hauptamtlichen sorgen über 40 Ehrenamtliche dafür, dass Karibu läuft. Sowohl im Ladendienst als auch in den verschiedenen AGs wie der Bestell- und der Steuerungsgruppe, im Verein, der die Bildungsarbeit macht und die Öffentlichkeitsarbeit verantwortet wie auch in der Genossenschaft, die den Laden trägt. Diese Ehrenamtlichen werden zu Beginn ihrer Mitarbeit bei Karibu von zum Zeitpunkt des Interviews zwei EhrenamtslotsInnen begleitet. Dazu die betreffenden MitarbeiterInnen Silvia Kulle-Battermann und Rudi Zajutro:
Was macht einE EhrenamtslotsIn?
Rudi Zajutro: Die Aufgaben der Ehrenamtslotsen sind vielfältig: neue Ehrenamtliche gewinnen, Ehrenamtliche einarbeiten und unterstützen, dass sie sich wohlfühlen und langfristig engagieren. Gerne wünschen wir uns dafür noch Verstärkung, da wir ja noch weitere Tätigkeiten bei Karibu übernehmen.
Silvia Kulle-Battermann: Es gehört auch dazu, Kontakte zum Freiwilligenzentrum zu pflegen und dort an Veranstaltungen im Rahmen der Ehrenamts-Koordination wie Akquise, Gespräche, aber auch externe Fortbildungsmöglichkeiten sichten, teilzunehmen. Wir organisieren Fortbildungen für Ehrenamtliche zu Themen des Fairen Handels. Auch betreuen wir die FSSJ-Schüler*innen, die bei uns arbeiten. Geplant sind außerdem persönliche Feedback-Einzelgespräche mit unseren Ehrenamtlichen, nachdem sie eine Weile bei Karibu mitgearbeitet haben.
Warum gibt es das bei Karibu?
Rudi Zajutro: Neue Ehrenamtliche müssen angelernt und unterstützt werden. Dazu ist eine Struktur und Vorgehensweise notwendig.
Seit wann gibt es die bei Karibu?
Silvia Kulle-Battermann: Seit etwa 2014/15. Davor war die Aufnahme und Einarbeitung deutlich einfacher, weil beim vorherigen Standort Markthalle die Abläufe sehr viel weniger komplex waren und noch nicht so viel zu beachten war. Dann wurde eine strukturierte Aufnahmeprozedur für neue Ehrenamtliche erarbeitet, gemeinsam mit der ehemaligen Mitarbeiterin Claudia Daß, die sich bei Karibu in vielen Bereichen engagiert hat, so auch in der Ehrenamtsarbeit.
Die Prozedur heute umfasst auch die von uns entwickelten Formulare und Formalitäten wie, welche Aufgabenbereiche einE NeueR im Schnupperdienst kennenlernen sollte sowie Datenschutz-Angelegenheiten.
Warum machst Du das?
Rudi Zajutro: Es ist erfüllend, mit engagierten, netten Menschen zu arbeiten. Es macht Spaß, Ehrenamtliche anzulernen. Es hält jung, und es ergeben sich interessante Gespräche und Erfahrungen.
Silvia Kulle-Battermann: Es ist schön, Verstärkung für unser engagiertes Team zu gewinnen, damit der Faire Handel weiter vorangetrieben werden kann. Durch die Vielfalt der Menschen, die zu uns kommen und mitmachen, ergibt sich ein total buntes und spannendes Miteinander.
Seit wann machst Du das?
Silvia Kulle-Battermann: Schon seit vor 2015.
Rudi Zajutro: Seit Herbst 2020.
Welche Erfahrungen hast Du mit dieser Tätigkeit gemacht?
Rudi Zajutro: Das Engagement der Ehrenamtlichen kann bereichernd und ansteckend sein. Aber einige Interessierte stellen fest, dass es nicht ihren Erwartungen entspricht, beziehungsweise einige sind auch für eine sinnvolle Mitarbeit ungeeignet.
Silvia Kulle-Battermann: Da stimme ich Rudi voll und ganz zu.
Welche Rückmeldungen bekommt Ihr von den Neuen dazu?
Silvia Kulle-Battermann: Von vielen positive. Manche haben auch konstruktive Kritik, zum Beispiel, was an den Schnupperdiensten verbessert werden könnte. Die nehmen wir dann gerne auf.
Hat Karibu derzeit Bedarf an Ehrenamtler*innen?
Rudi Zajutro: Wir haben großen Bedarf im Ladendienst und vielen anderen Bereichen.
Interessierte können eine Mail schreiben an freiwilligfair@karibu-kassel.de.
Was passiert dann?
Silvia Kulle-Battermann: Eine oder einer von uns führt zunächst ein erstes Gespräch mit InteressentInnen, um den Kontakt herzustellen. Und um abzuklären, was der- oder diejenige gerne machen möchte und wieviel Zeit er oder sie investieren will. Natürlich geben wir auch Informationen über Karibu. Dann teilen wir die Neuen in drei Schnupperdienste ein. Damit sie die Tätigkeiten im Laden kennenlernen. Danach gibt es ein Folge-Gespräch. Wenn sich die oder der Neue entscheidet, mitzuarbeiten, klären wir entstandene Fragen und Einzelheiten. Auch sind einige Formulare wie Datenschutz-Angelegenheiten zu unterschreiben. Sie werden offiziell auf dem Plenum begrüßt und in den Karibu-Verteiler aufgenommen. Außerdem bekommen sie eine Mappe mit wichtigen Informationen zu Karibu und dem Fairen Handel. Nun folgt die eigentliche Einarbeitungszeit, entweder in den Ladendienst oder auch in die Bildungsarbeit und natürlich nach und nach das Kennenlernen des gesamten Karibu-Teams. Wir LotsInnen stehen währenddessen als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung.
Was hat Deiner Meinung nach einE EhrenamtlicheR davon, bei Karibu zu arbeiten?
Rudi Zajutro: Sie setzen sich ein für eine gerechte Welt, können mit engagierten Menschen zusammenarbeiten und großen Spaß dabei haben.
Silvia Kulle-Battermann: Sie setzen sich für eine gute Sache ein, die hilft, etwas mehr Gerechtigkeit zu schaffen. Man kann seinen Interessen im Rahmen der Mitarbeit folgen. Während der Ladendienste geht es nicht allein um Verkauf, sondern immer auch darum, ein nettes Miteinander unter den KollegInnen zu erleben. Darüber hinaus kann man an interessanten Veranstaltungen teilnehmen und selbst noch dazulernen. Wir feiern auch, zum Beispiel gibt es ein Sommerfest für alle Mitarbeitenden.
PS: Mittlerweile ist Michael Meißner als dritter Ehrenamtslotse dazugekommen.