Auf dem Tag der Erde (21. April) war es soweit: Kassel wurde als Fairtrade-Town ausgezeichnet: Manfred Holz, Ehrenbotschafter von Fairtrade Deutschland e.V (vorne, 3. v.l.), war an dem Sonntag vor Ort und überreichte Oberbürgermeister Dr. Sven Schöller (5. v.l. vorne) die Urkunde.
Holz forderte die Menschen auf:
„Kaufen SIE also möglichst nur noch: bio-fair-regional und saisonal! Sorgen wir also dafür, dass diejenigen, die uns täglich den Tisch decken, auch selbst satt werden – das gilt aber auch für unsere Landwirte, Fleischer, Bäcker, Fischer und Winzer. Nur wer etwas macht, hat die Macht, denn die Moral endet nicht am Regal! Kaufen ist also nicht nur ein wirtschaftlicher Akt, sondern immer auch eine ethische Haltung. Wir müssen einfacher leben, damit einfach alle überleben!“ Gleich zu Beginn lobte Holz Kassel als familienfreundliche Stadt mit hoher Lebensqualität. Auch zähle er ganz stark auf unsere Stadt, den für 2024 Deutschlandweit angepeilten Jahres-Umsatz des Fairen Handels von mindestens 2,6 Mrd. € zu erreichen.
Seit dem 21.4. ist Kassel die 875. Fairtrade-Town (FTT) in Deutschland und die 77. in Hessen. Die Auszeichnung soll ein Anfang vieler weiterer Projekte sein, die den Fairen Handel betreffen. So arbeiten Teile der FTT-Steuerungsgruppe zusammen mit der Nachhaltigkeitscommunity, einer Gruppe des SDG-Labs, Labor für Nachhaltigkeitsfragen von Uni Kassel Transfer, an einer nachhaltigen Stadtkarte für Kassel. Diese zeigt unter anderem Orte von Morgen (Zukunkftsfähige Orte im Sinne der Nachhaltigkeit, hier ein Link ), sowie nachhaltige Lebensmittel und Gastronomie, erläutert aber auch verschiedene Fair Trade- und Öko-Siegel. Darüber hinaus sind Initiativen zum Mitmachen aufgelistet. Auch im Sport wolle sich die Koordinierungsstelle der FTT engagieren, so Nina Schulze, Projektkoordinatorin für Fairtrade-Town vom Karibu Welt‐ und Regioladen (vorne 2. v.l.). Über die Verleihung zeigte sie sich hochzufrieden. Die Laudatio sei sehr erfrischend gewesen. Und auch der Oberbürgermeister habe die passenden Worte gefunden:
„Die Zertifizierung als Fairtrade Town sehen wir als wichtiges Signal für verantwortungsbewusstes Einkaufen und Konsumieren in Kassel“, freute sich Schoeller über die Auszeichnung. „Wir wollen als Stadt unsere Verantwortung für das Thema der weltweiten Nachhaltigkeit wahrnehmen und weitere Organisationen, Gastronomen und Händler hier vor Ort gewinnen, die sich für faire Arbeitsbedingungen und nachhaltiges Wirtschaften einsetzen.“ In der Stadtverwaltung achte man bereits darauf, fair gehandelten Kaffee und Tee zu verwenden, sagte der Oberbürgermeister.
Die Stimmung am Stand bezeichnete Schulze als sehr angenehm. So hätten viele Interessierte sich dort mit den Vertreter*innen der Fairtradetown Kassel konstruktiv zum Fairen Handel ausgetauscht. Und ein Stimmungsbarometer am Stand zeigte: Die Menschen, die den Tag der Erde besucht haben, achten größtenteils beim Einkauf auf Faire Siegel. Das Green-Office, zentrale Koordinierungsstelle zum Thema Nachhaltigkeit im Betrieb und auf dem Campus, berichtete über den nachhaltigen Stadtplan. Weiterhin bot aus dem Unterstützer*innenkreis der Naturkindergarten Waschbärenbande selbstgemachten Aufstrich und selbstgebackenes Brot an.
Wie wir berichteten, hat Kassel die geforderten fünf Kriterien für eine Fairtrade Stadt erfüllt und die entsprechende Anzahl an Unterstützer*innen aus Gastronomie, Einzelhandel, Schulen, Glaubensgemeinschaften und Vereine zusammenbekommen. (Mehr hier) Unterstützende Einrichtungen und Geschäfte bestätigen ihr Engagement an den jeweiligen Eingangstüren mit dem Aufkleber „Fairtrade‐Town Kassel – Wir machen mit“. Ein guter Anfang auf dem Weg zu noch mehr nachhaltiger Beschaffung in der Stadt.
Glückwunsch an die Stadt Kassel und vielen Dank an alle Organisator*innen vom Tag der Erde!
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