„Mein Ziel ist, die Ideen von Nachhaltigkeit und Fairness durch die Genossenschaft Karibu eG zu verbreiten. Dabei bezieht sich Fairness nicht nur auf fairen Handel, sondern auch auf ein faires Miteinander der Genossinnen und Genossen von Karibu eG untereinander,“ so das klare Statement vom neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Genossenschaft Karibu eG, Michael Meißner. Dazu wählten ihn die Mitglieder des Aufsichtsrates im Juli mit zwei Stimmen dafür und einer Enthaltung. Der Karibu-Mitarbeiter folgt damit Herbert Troup, der zuvor aus Altersgründen ausgeschieden ist (mehr dazu hier). Diese Führungsposition tritt Meißner an, nachdem er bereits letztes Jahr in den Aufsichtsrat gewählt worden war. In seine Fußstapfen tritt Nadine Meibert. Die Generalversammlung der Genossenschaft hat sich schon im Juni für sie ausgesprochen. Als Dritte komplettiert Monika Dunn das Gremium.
„Als Aufsichtsratsvorsitzender koordiniere ich die Arbeit im Aufsichtsrat, leite dessen Sitzungen und nehme die Belange des Aufsichtsrates nach außen wahr. Dazu gehört zum Beispiel, die im Aufsichtsrat getroffenen Entscheidungen umzusetzen“, erklärt der 62jährige. Weiterhin sei der Aufsichtsratsvorsitzende Ansprechpartner des Genossenschafts-Vorstands. Denn er nimmt die vom Vorstand zu erstattenden Berichte entgegen und leitet sie an die anderen Aufsichtsratsmitglieder weiter. Bei seinen bisherigen beruflichen Tätigkeiten, unter anderem als Leiter eines kleinen Unternehmens und Führungskraft in einem Life Sciences Start-up-Unternehmen habe er nicht zuletzt mit Hilfe der Werkzeuge „konstruktives Streiten und integratives Miteinander“ dazu beitragen können, dass die jeweiligen Geschäftsideen sich umsetzen ließen. Bei Karibu ist er dann im Herbst 2023 eingestiegen. Und Meißner blickt optimistisch in die Zukunft: „Ich glaube, aufgrund meiner beruflichen Erfahrung und vor allem der erworbenen Werkzeuge kann ich meinen Beitrag dazu leisten, sowohl die Aufgaben des Aufsichtsrats als auch die Ideen der Genossenschaft umzusetzen.“
Auch Nadine Meibert bringt für ihr Engagement im Aufsichtsrat berufliche Kompetenzen mit: „Nach meiner Ausbildung als Außenhandelskauffrau habe ich eine Weiterbildung als Wirtschaftsfachwirtin abgeschlossen, in der ich u.a. auch Kenntnisse im Bereich BWL und VWL erlangen konnte. Daher hoffe ich, dass ich all mein Wissen und meine Erfahrung aus Aus-, Weiterbildung und Berufsleben einbringen kann“, erklärt die 34jährige. Damit möchte sie Karibu insgesamt weiter voranbringen sowie beim weiteren Etablieren der Themen des Fairen Handels und aller damit verbundenen Aufgaben unterstützen. Außerdem soll ihre Tätigkeit helfen, dass der Laden, die Genossenschaft und in diesem Zusammenhang auch der Verein gut „durch die nächsten Jahre kommt“. Seit März 2020 arbeitet sie bei Karibu mit. In den Aufsichtsrat hat sie sich jetzt wählen lassen, weil sie neue Herausforderungen mag und sich derer sehr gerne annimmt. „Außerdem finde ich es interessant und spannend, neben meiner bisherigen Tätigkeit im Ladendienst, noch einmal einen anderen Blick auf Karibu, den Laden und die Genossenschaft, zu erhalten“, so Meibert. „Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben im Aufsichtsrat und bin gespannt, was diese zu bieten hat“, sagt sie.
Aufsichtsrat berät und beaufsichtigt
Der Aufsichtsrat hat im Interesse der Mitglieder der Genossenschaft den Vorstand zu beraten und zu beaufsichtigen. Diese Tätigkeiten sind durch die monatlichen Steuergruppenmeetings gegeben. In diesen trifft sich monatlich der Genossenschaftsvorstand mit dem des Vereins sowie dem Aufsichtsrat, dem Geschäftsführer und den Beisitzern. Das Gremium klärt und spricht das Zusammenspiel ab zwischen Karibu Verein (zuständig für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit) und Genossenschaft (trägt den Laden, beschäftigt hauptamtliche Ladendienstler*innen inklusive Geschäftsführer). Außerdem geht es darum, die Arbeit auszuwerten, die Finanzen zu planen sowie vertragliche und Personalangelegenheiten von Letztgenannter. Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus den Jahresabschluss und den Lagebericht zu prüfen und der Generalversammlung vor der Feststellung des Jahresabschlusses über das Prüfergebnis zu berichten. Bernd Schäfer-Valtink und Werner Bührmann sind weiterhin die Vorstände der eG und nicht im Aufsichtsrat.
Von Letzterem hier auch die der Genossenschaftsversammlung vorgelegten Bilanz zum abgelaufenen Jahr: Der Jahresumsatz 2024 betrug etwas über 200.000 € und ist gegenüber 2023 um 8,1% gestiegen. Allerdings erhöhte sich auch der Materialaufwand um 6,6 % und die Personalkosten um 6,5 %. Da Ex-Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Troup sein Darlehen von 7000 € der Genossenschaft überlassen hat, ergab sich im Jahresergebnis ein sehr positives Ergebnis. – Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle an ihn! – Dadurch konnte der Verlustvortrag (die aufgelaufenen negativen Jahresergebnisse der Vorjahre corona- und kriegsbedingt) ausgeglichen und insgesamt ein Bilanzgewinn von 126 € erreicht werden. Bührmann dazu: „Damit steht die Genossenschaft Karibu e.G. aktuell gut und gesund da, aber die Herausforderungen für die nächsten Jahre sind groß.“ Das sind nach seinen Worten:
- Personalkosten: Sie werden in den nächsten Jahren steigen, da der Mindestlohn angehoben worden ist und erwartbar Löhne erhöht werden. Dieses zu kompensieren ist nur möglich, wenn die Marge erhöht wird (bedeutet, Produkte werden teurer) oder der Jahresumsatz bei gleichbleibender Marge gesteigert werden kann. Derzeit beschäftigt die Genossenschaft zwei Teilzeitkräfte und zwei Mini-Jobberinnen.
- Der Laden muss für „neue“ und „jüngere“ KundInnen und genauso für „neue“ und „jüngere“ Ehrenamtliche geöffnet werden.
- Das Sortiment muss an die Zielgruppen angepasst werden. Außerdem konkurriert Karibu mit dem Online-Handel und mit sich für faire Produkte öffnenden Allgemeinversorgern wie „Tegut“, „Edeka“ und anderen.
Möchten Sie diesen Prozess unterstützen? Dann werden Sie doch auch Genossin oder Genosse. Mindestbeteiligung: drei Anteile zu je 50,- €. Vorstand und Aufsichtsrat freuen sich auf Sie.