Trotz vieler Bemühungen hat das Jahr 2023 einen Fehlbetrag von 1.805,37 € ergeben, dadurch erhöht sich der bisherige Verlustvortrag weiter. Heißt, der Verlust aus 2023 wird auf das Jahr 2024 übertragen, so dass das Geschäftsjahr mit einem Minus (Verlustvortrag) beginnt. „Eine wichtige Ursache sind die geringeren Umsatzerlöse (ca. – 11.500 € gegenüber 2022), während die Kosten im abgelaufenen Geschäftsjahr vergleichbar geblieben sind“, stellt Vorstandsmitglied Werner Bührmann anlässlich der jährlichen Versammlung der Genossenschaft Karibu e.G. fest. Aus einer Gewinnmarge von 30 bis 32 Prozent zu zahlen sind Löhne, Mieten, Versicherungen, Sachkosten, Werbung und mehr. Diese ist die Differenz zwischen dem Preis des vom Laden eingekauften Produktes und dem des verkauften Artikels.
Zur Versammlung trafen sich am 11.06.2024 von 18.00-19.30 Uhr sieben Genossinnen und Genossen im Laden. Im „Bericht des Vorstandes“ ging es um das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 anhand der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz. Bührmann und Vorstands-Kollege Bernd Schäfer-Valtink erläuterten die vorliegenden Zahlen und die Aktivitäten des Vorstandes: Er hat regelmäßig an Sitzungen der Gremien teilgenommen, sprich Laden–Plenum und Steuerungsgruppe. In dieser trifft sich monatlich der Genossenschaftsvorstand mit dem des Vereins sowie dem Aufsichtsrat, dem Geschäftsführer und den Beisitzern. Das Gremium klärt und spricht das Zusammenspiel ab zwischen Karibu Verein (zuständig für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit) und Genossenschaft (trägt den Laden, beschäftigt hauptamtliche Ladendienstler*innen inklusive Geschäftsführer). Außerdem geht es darum, die Arbeit auszuwerten, die Finanzen zu planen sowie vertragliche und Personalangelegenheiten von Letzterer. Zudem gab es Extra-Treffen, um die finanzielle Situation zu bewerten und zu überlegen, wie die Einnahmen gesteigert werden können. Rückblickend wurde zum Beispiel eine Postkartenaktion veranstaltet. Im Kreise der Bekannten und Freund*innen von Mitarbeitenden sowie Kirchengemeinden wurde darin dazu aufgerufen, bei Karibu zu kaufen.
Weiterhin ging es um Unternehmungen des Ladens mit seinen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen. So hat Karibu an verschiedenen Veranstaltungen wie Altstadtfest und Fronleichnam (Stand vor Elisabethkirche) verkaufenderweise teilgenommen. Da Karibu einen schwerbehinderten Mitarbeiter beschäftigt, hat der Vorstand der Genossenschaft darüber hinaus geprüft, ob das Kunden-WC am Verkaufsraum rolligerecht umgebaut werden kann. Dies erwies sich als machbar. Der Landeswohlfahrtsverband sagte zu, das Ganze zu finanzieren. Daraufhin plante der Vorstand den Umbau und schrieb ihn aus. Derzeit (Stand Mitte Juli) schreitet dieser zwar holprig aber voran. Im „Bericht des Aufsichtsrats“ wurden neben dessen Aktivitäten die Ergebnisse des Prüfungsberichts der Genossenschaftsprüfung für die Jahre 2020/21 vorgestellt. Als Genossenschaft ist Karibu gesetzlich dazu verpflichtet, die wirtschaftlichen Verhältnisse vom Prüfverband deutscher Konsum- und Dienstleistungsgenossenschaften e.V. mit Sitz in Berlin regelmäßig prüfen zu lassen. „Dieser hatte Karibu geraten, Maßnahmen zu ergreifen, sodass wir nicht weiter ins Minus gehen,“ erklärt Bührmann. Das sei deshalb wichtig, weil sonst die Genossenschaftsanteile an Wert verlieren. Ein Plus würde es dem Laden ermöglichen, großzügiger Produkte einzukaufen.
Personelles: Bernd Schäfer-Valtink und Werner Bührmann sind für weitere 3 Jahre vom Aufsichtsrat zu Vorständen der Genossenschaft bestellt worden. Stefan Hörnemann scheidet zum 30.06.2024 aus dem Aufsichtsrat aus. Als Nachfolger wählte die Versammlung Michal Meißner. Im selben Amt bestätigt wurde Monika Puodziukaityte. Beide bis 2028. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats ist noch bis 2025 Herbert Troup bestellt. Das Gremium überwacht die Leitung der Genossenschaft, berät den Vorstand und berichtet der Generalversammlung (Satzung § 5, Nr. 4). Meißner dazu: „Ich sehe mich in der neuen Aufgabe als Aufsichtsratsmitglied vor allem in einer beratenden Funktion. Frei nach Vincent van Gogh: `Da ich in diesem tiefen, mysteriösen Brunnen von Herzeleid gewesen bin, besteht ein Schatten von Möglichkeit, dass ich dir etwas Nützlichen sagen kann´, hoffe ich den ein oder anderen guten Rat geben zu können, der unsere Mission des fairen Handelns voranbringt.“ Er freue sich auf die neuen und spannenden Aufgaben. Die Funktion der bis zu zwei Beisitzerinnen/Beisitzer ist seit dem 30.06.2024 aktuell unbesetzt. Die Anzahl der Genoss*innen beträgt aktuell 81 Personen.
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